Brauchen wir wirklich noch mehr Zeitschriften?

Personality Magazine liegen schwer im Trend. Moderatorin Barbara Schöneberger hat eins,  FußballerJerome Boateng und TV-Arzt Eckart von Hirschhausen auch. Die Verkaufszahlen sind gut, doch was taugen die Hefte? 

Schon in der ersten Woche verkaufte sich das Heft „Gesund leben“ nach Angaben des Gruner + Jahr-Verlags über 90.000 Mal und musste sogar nachgedruckt werden. Damit landete der TV-Arzt und Komiker Eckart von Hirschhausen einen echten Volltreffer. In dem Re-Launch des Heftes hatte der Verlag auch kräftig investiert: Über eine Million Euro flossen in eine umfangreich angelegte Werbekampagne. Auch ein Jahr später funktioniert das Konzept noch immer, wie von Hirschhausen seine Leser im Editorial der aktuellen Ausgabe wissen lässt.

Redakteure mit besonderen Aufgaben

Im Impressum ist von Hirschhausen als Chefreporter aufgelistet. Ähnlich verhält es sich bei den anderen Zeitschriften. So heißen beispielsweise Barbara Schöneberger und Fitnessinfluencerin Sophia Thiel dort Editor At Large, was so viel heißt wie ein Redakteur mit besonderen Aufgaben.

Auch Moderatorin Barbara Schöneberger, deren Heft schon 2015 erschien, konnte mit Erfolg starten. Von der hohen Auflage der jüngsten Neuerscheinung mit der Fitnessinfluencerin Sophia Thiel und der gleichnamigen Zeitschrift scheint sich der Verlag Bauer einiges zu versprechen.  120.000 Exemplare gingen in den Druck. Zum Vergleich: Andere Fitnesszeitschriften wie die Fit for fun oder Womens Health erreichen eine Auflage von um 100.000 Stück.

Keine Innovation

Wirklich neuen Inhalt bieten die Personality Magazine natürlich nicht. Klar ist, dass sie  ihren Lesern eine gewisse Nähe zu den Promis suggerieren. So zeigt Sophia Thiel, in der nach ihr benannten Zeitschrift, ihre Wohnung und welche Frisuren sie am liebsten beim Sport trägt. Ein klare Linie zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung ist nicht immer klar erkennbar. Etwa wenn Frauen von ihren Abnehmerfolgen berichten und nur auf den zweiten Blick erkennbar ist, dass sie so indirekt Werbung für das Trainingsprogramm von Thiel machen.