Was steckt hinter dem Sport Pilates?

Körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung für ein glückliches Leben.

– Joseph Pilates

In einer perfekten Welt wäre Pilates Volkssport.

Diese Disziplin zwischen sanfter Gymnastik und Yoga ist eine ganzheitliche und vielschichtige Methode, die ein so großes Spektrum an Übungen hat, dass für (fast) jeden etwas dabei ist.

Dehnung, Atmung, Beweglichkeit, Konzentration – Pilates hat viele Schlüsselwörter und bietet zahlreiche Vorteile für Körper und Fitness.

In der Regel dauert ein Pilates-Workout zwischen 50 und 60 Minuten und man merkt schnell, dass es eine ganzheitliche Disziplin ist, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt.

Es ist fast schon ein eigener Lebensstil und auch, wenn noch nicht alle überzeugt sind, ist diese Trainingsform doch sehr gut für die Gesundheit und Fitness.

Doch was genau steckt hinter Pilates, dieser Methode, die inzwischen weltweit bekannt ist?

Schauen wir uns das doch einmal zusammen an …

Was ist ein Pilates Training?

Pilates ist ein Ganzkörpertraining, das auf einer ganzheitlichen Herangehensweise beruht. Ähnlich wie im Yoga werden Bewegung und Atmung miteinander verbunden. Es werden einzelne Übungen bzw. Positionen trainiert, die den Rumpf stärken und den Körper mobilisieren.

Es handelt sich um ein aber fokussiertes Workout, bei dem die Übungen mit großer Konzentration ausgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Aktivierung des sogenannten Powerhouse (= Kraftzentrum), also dem Bereich der Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur.

Pilates gilt als eher sanftes Training ohne Überbelastung einzelner Gelenke oder Muskeln – dennoch werden deine Bauchmuskeln in einigen Übungen sehr wahrscheinlich ordentlich ins Zittern geraten. Das führt aber auch zur hohen Wirksamkeit dieses Fitnesstrainings.

Einzelne Muskelpartien werden im Pilates sowohl aktiviert, gedehnt und entspannt. Grundsatz lautet „Qualität vor Quantität“ – es geht nicht darum, möglichst viele Übungen auszuführen oder sämtliche Muskeln zu aktivieren, sondern voller Aufmerksamkeit an die ausgewählten Übungen heranzugehen.

Das regelmäßige Pilates Training wird sich schon bald in einer verbesserten aufrechten Körperhaltung, weniger Rückenschmerzen und größeren Bewegungsspielräumen äußern.

Die Geschichte hinter Pilates

Der Ursprünge und die Geschichte von Yoga Pilates sind eigentlich relativ jung, denn sie beginnen Anfang des 20. Jahrhunderts.

Der Begründer der Technik ist der 1880 in Mönchengladbach geborene Joseph Pilates, ein erfolgreicher Sportler (nach dem die Disziplin schließlich auch benannt wurde).

Nachdem er trotz schwachem Körperbau und häufigen Krankheiten schon seit Kindesalter zahlreiche Sportdisziplinen betrieben hatte, wie Gymnastik, Boxen, Yoga oder sogar Ski, entwickelte er schließlich seine eigene Methode, inspiriert von ganz unterschiedlichen Einflüssen.

Dabei handelte es sich um die Vorläufer der Pilates-Methode, die der Erfinder damals Contrology nannte.

All diese Kräftigungs- und Atemübungen entwickelte Joseph Pilates ohne Zubehör am Boden, als er im ersten Weltkrieg in einem Internierungslager in England inhaftiert war. Damit wollte er seinen Mitgefangenen bei der körperlichen Regeneration helfen. Zur Hilfe nahm er lediglich Matratzen, Bettfedern, Lazarettbetten, Seile und Tücher.

Seine ersten Versuchskaninchen schienen begeistert zu sein von dem körperlichen Nutzen und dem neuen Bewusstsein, das die Methode in einem hervorruft. Das regelmäßige Training verbesserte ihre angeschlagene Fitness enorm.

Und so war Pilates geboren!

Joseph Pilates zog schließlich mit seiner Familie nach New York, wo er sein erstes Pilates-Studio eröffnete.

Die sanfte Form eines Fitnesstrainings erfährt sogleich Erfolg, wird aber insbesondere nach Pilates‘ Tod von seinen Schülerinnen und Schülern weitergelebt.

Heutzutage ist Pilates auch außerhalb der USA sehr beliebt und weltweit bekannt. Dieses Training, das sich zwischen Yoga (z.B. Yoga für Anfänger), sanfter Gymnastik und manchmal sogar Tanz bewegt, ist in aller Munde und wird jährlich weltweit von mehr als 30.000 Menschen praktiziert!

Allerdings ist Pilates kein geschützter Begriff – nicht jedes Pilates Angebot berücksichtigt also zwangsweise die vom Erfinder entwickelte und in diesem Artikel beschriebene Trainingsmethode.

Der gesundheitliche Nutzen von Pilates

Um die Vorteile von Pilates für unseren Organismus und unsere körperliche Verfassung zu verstehen und maximal zu nutzen, muss man sich zunächst einmal mit den Grundlagen dieser Trainingsform auseinandersetzen.

Sie stützt sich auf einfache, aber essentielle Pfeiler für unseren Alltag: Körper & Geist.

Eine weitere Dimension ist dabei die Willensstärke, der innere Antrieb, die Motivation oder wie auch immer man diesen Motor in uns nennen mag.

Die erfolgreiche Verbindung dieser drei Aspekte ermöglicht es, Pilates richtig zu praktizieren und somit Rückenschmerzen zu bekämpfen, abzunehmen, den Körper in Form zu bringen, ihn zu kräftigen, beweglicher zu machen und gleichzeitig eine bewusste Atmung zu erlangen.

Unter den Vorzügen dieser Disziplin findet sich auch eine erhöhte Beweglichkeit, die einer der wichtigsten Aspekte von Pilates ist.

Dadurch, dass die Gliedmaßen beweglicher werden, erreicht man auch eine ganz bestimmte Harmonie und nimmt seinen Körper besser wahr. Außerdem werden viele Dinge im Leben einfacher, wenn man beweglich ist!

Doch das ist noch nicht alles …

Zusätzlich erreicht man auch ein besseres Koordinationsvermögen des Körpers, der Gliedmaßen und somit letztlich jeder Bewegung.

Pilates ist eine Art sanfte Gymnastik für schwangere Frauen genauso wie für den Meister-Yogi, die zum reibungslosen Funktionieren der verschiedenen Muskelgruppen beiträgt.

Denn für ein Pilates-Workout ist nichts hilfreicher, als seine Bewegungen gut koordinieren zu können, und genau das ist es auch, was man bei dieser Trainingsform lernt. Eine wahre Zentrierung!

Wie bereits erwähnt, hilft Pilates auch bei der Linderung von Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden im Rückenbereich.

Sowohl die Wirbelsäure als auch der obere und untere Rücken werden durch Pilates richtig ausgerichtet und gestärkt.

Ein weiterer Pluspunkt ist der Stressabbau.

Dieser wird durch eine bessere Haltung, eine bessere Atmung und durch allgemeines Wohlbefinden gefördert.

Durch genaues Befolgen der Übungen und Ratschläge kann dem Stress optimal entgegengewirkt werden.

Es gibt vieles, womit Pilates auftrumpfen kann, und dazu zählt auch, dass es ein wirkungsvolles Muskeltraining ist.

In vielen Pilates-Übungen geht es auch um die Kräftigung der Muskeln und die Folge ist ein definierter Bauchgürtel und die Straffung vieler Körperpartien, die auch zu einem flachen Bauch, starken Bauchmuskeln und insgesamt einem wohlgeformten und definierten Körper führt!

Die Grundübungen von Pilates

Wenn man Pilates hört, kann man sich vielleicht erst einmal nicht vorstellen, wie diese Übungen im Rahmen eines Pilates Kurs wohl aussehen mögen.

Es handelt sich nicht einfach nur um eine Aneinanderreihung verschiedener Positionen ohne Sinn und Zweck, sondern um ein ganzheitliches Training, das viele verschiedene Körperpartien beansprucht – vom Bauch über den Rücken bis zum Po.

Unter den über 500 Übungen, die Pilates umfasst, gibt es natürlich einige Basics.

Ziel ist dabei stets, den ganzen Körper zu trainieren und verschiedene Effekte zu erzielen, wie beispielsweise Cardio-Training, Bauchmuskeltraining oder allgemeines Wohlbefinden.

Die Bauchübung „Criss-Cross“ ist dabei eine klassische Pilates-Übung, die nicht nur zu einer strafferen Bauchdecke führt, sondern auch eine Art Power Yoga darstellt und enorm die Bauchmuskeln trainiert und somit kräftigt.

Außerdem gibt es Übungen wie die „Reverse Bridge“, die bei richtiger Ausführung die Oberschenkel strafft und zu einem definierten Körper führt.

Mit dieser Übung arbeitet man außerdem an seiner Körperhaltung und auch knallhart an seiner Fitness – denn ja, Pilates ist ein richtiger Sport!

Sogenannte „Leg Lifts“ sind wiederum eine Pilates-Übung, die gut für einen knackigen Po sind.

Frauen wie Männer profitieren von dieser Übung, die die Pomuskulatur kräftigt und zu einem Knackpo führt, wie man ihn sonst nur von Sport-Coaches kennt.

Übungen wie diese wirken vielleicht etwas simpel, führen dank regelmäßiger Wiederholung aber zu einem ausgeglichenen und sportlichen Körper, wie man ihn sich sonst hart im Fitnessstudio erarbeiten muss.

An dieser Stelle sei auch die Plank mit durchgestreckten Armen erwähnt (quasi die oben gehaltene Liegestützposition).

Wie der Name (die deutsche Übersetzung ist „Brett“) schon andeutet, ist sie nicht sonderlich kompliziert, dafür aber sehr effizient.

Auch diese Übung zielt auf die Kräftigung der Körpermuskulatur (insbesondere der Bauchmuskulatur) ab.

Sie ist sehr wirkungsvoll, wenn man sie richtig und regelmäßig ausführt, und hilft auch, an einer guten Atmung zu arbeiten.