Depression: Wie Sport und Bewegung das Leiden lindern

Die Wissenschaftler um Ronald Duman von der Yale-Universität in New Haven fanden in Untersuchungen an Mäusen und Ratten heraus, dass das Gehirn als Reaktion auf körperliche Bewegung das natürliche Antidepressivum namens VGF produziert.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass Sport das Gehirn positiv beeinflusst. So erhöht er beispielsweise die Lernfähigkeit, hilft älteren Menschen, ihr Verhalten zu kontrollieren und schützt die Hirnzellen vor Schäden.

Außerdem wirkt sich regelmäßige Bewegung, ähnlich wie regelmäßige Meditation, positiv aufs Gemüt aus, auch bei Menschen mit Stimmungsschwankungen oder der immer öfter vorkommenden Winterdepression.

Warum, war bislang allerdings unklar. Um das zu untersuchen, testeten Duman und seine Kollegen zwei Gruppen von Mäusen. Während ein Teil der Nager in einem normalen Käfig gehalten wurden, mussten die anderen jede Nacht im Laufrad aktiv sein.

Das Ergebnis: Nach sieben Tagen ließ sich eine messbare Steigerung der Aktivität von 33 Genen im Hippocampus der sportlichen Tiere verzeichnen. Diese Hirnregion gehört zum Limbischen System und ist bei Menschen mit Depressionen in typischer Weise verändert.
 

Gen mit Motivations-Faktor

Weitere Versuche zeigten, dass besonders das VGF-Gen und das nach dessen Bauplan produzierte Protein bei den Tieren eine Schlüsselrolle zu spielen schien.

Wurde den unsportlichen Mäusen künstlich VGF verabreicht, zeigten sie ebenso wie die sportlichen einen gesteigerten Antrieb und ließen sich weniger leicht demotivieren.

Blockierten die Forscher dagegen das VGF-Gen, trat die entgegengesetzte Wirkung ein, und auch der Sport hatte keinen positiven Effekt mehr. Die aufmunternde Wirkung der körperlichen Betätigung wird demnach über VGF vermittelt.

Im Gehirn gehört seine Bildung zu einer ganzen Reaktionskette, an deren Ende ein verbesserter Stoffwechsel und eine größere Flexibilität der Nervenzellen stehen. Bei der Entwicklung neuer Antidepressiva sollte VGF daher im Fokus stehen, empfehlen die Wissenschaftler.
 

Laufen im Winter Hilft bei Depressionen

„Im Winter befinden wir uns nicht mehr im biologischen Rhythmus“, so Prof. Dr. Ulrich Bartmann von der Fachhochschule Würzburg, Spezialist für Lauftherapie. „Instinktiv würden wir lieber bei Helligkeit aufstehen und mit Anbruch der Dunkelheit ins Bett gehen.“

Auch hormonelle Veränderungen, ausgelöst durch Lichtmangel, machen uns zu schaffen. Bleibt uns die Sonne für längere Zeit verwehrt, werden im Körper weniger Glücksbotenstoffe ausgeschüttet und das Schlafhormon Melatonin langsamer abgebaut.

Viele fühlen sich dadurch oft müde und reizbar. Scheint die Sonne in den kalten Monaten auch nicht allzu oft, fängst du trotzdem beim Laufen im Winter viel mehr Tageslicht ein, als würdest du es dir auf der Couch bequem machen – ein wichtiger Schritt zur Hilfe bei Depressionen!

Laufen im Winter ist Training für die Seele

Dr. Marieta Erkelens, Sporttherapeutin aus Berlin, ist sich sicher, dass Bewegung an der frischen Luft der Schlüssel zur Hilfe bei Depressionen ist und den Teufelskreis aus Müdigkeit, schlechter Laune und Inaktivität durchbricht. Mit ihren Patienten geht sie dem Motto „Hilfe bei Depressionen – Laufen im Winter“ daher regelmäßig nach und erzielt sehr gute Heilungserfolge.

Laufen im Winter wirkt sich eben nicht nur positiv auf die körperliche Verfassung aus, auch unser seelisches Befinden lässt sich dadurch direkt beeinflussen, wobei gezielt Hilfe bei Depressionen erzielt wird. Und das funktioniert nicht nur bei milden Verstimmungen wie einem Wintertief, sondern auch bei leichten bis mittelschweren Depressionen.
 

Schlechte Stimmung durch Bewegung vorbeugen

Bestätigt wird dies unter anderem durch Dr. James Blumenthals Untersuchungen an der Duke University of Durham, USA. Er erzielte bei seinen Patienten durch regelmäßiges Laufen im Winter vergleichbare Hilfe bei Depressionen wie durch übliche verschreibungspflichtige Antidepressiva- ohne Nebenwirkungen!

Laufen im Winter wirkt sich also positiv auf den Hormonhaushalt aus und begünstigt die Produktion von Endorphin und Serotonin. An diesen Botenstoffen mangelt es wintermüden Menschen häufig. Auch zur Präventation ist Laufen im Winter ein gutes Mittel, so geraten Sie gar nicht erst in schlechte Stimmung.